Christine Schulz

„Primaten“, 2022

Found Footage:
www.nasa.gov
www.wikipedia.org – File:Ham the chimp (cropped).jpg, 31. Januar 1961
www.netzfrauen.org – Photographs by Jasper Doest
www.misteraladin.com – Photography by Liz Carlston
Photography by Dian Fossey Gorilla Foundation

 

Christine Schulz greift in ihren ortsspezifischen Installationen, aus unterschiedlichen Materialien wie Metall, Plexiglas und Leuchtkästen, aktuelle Fragestellungen aus unserer Kultur auf. Dazu verwendet sie neben den raumgreifenden Konstruktionen Bildmaterial, welches als selbstgefilmte Aufnahmen oder auch als gefundene Bilder aus dem Internet und aus Spielfilmen in Erscheinung treten.

Unser Verhältnis zur Natur hat Christine Schulz bereits in ihrer Werkreihe VENTOUX I-VI (2011-2020) beleuchtet. In dieser aktuellen, für die Ausstellung Habitate im Schloss Biesdorf geschaffenen Installation werden Bilder und Filme von Primaten gezeigt. Affen an der Grenze zwischen den Menschen und den Tieren.

Christine Schulz geht Fragen nach, ob das Leben eines Tieres einen anderen Wert, als das eines Menschen hat, oder wie viel Menschliches in einem hoch entwickelten Tier steckt?

Genau genommen gibt es keine freilebenden Primaten mehr. Es ist eine Sache der Definition – die verbleibenden Reservate resp. Naturschutzgebiete, in denen Primaten leben, sind inzwischen so klein, dass man nicht mehr von Wildnis sprechen kann. Aus den sich überschneidenden Lebensräumen zwischen Natur und Zivilisation, die vom Menschenaffen als Lebensraum genutzt werden, zeigen sich bemerkenswerte Veränderungen, Entwicklungen im Verhalten der Primaten.

Welche Bilder haben uns geprägt, welche Bilder beeinflussen unsere Positionierung bei diesen Fragestellungen in der Gegenwart?

Die Bilder werden gegeneinander gestellt wie die unterschiedlichen Stimmen in einer Diskussion, es entsteht ein multiperspektivischer Raum, Gedanken im Raum, Work in Progress – ein kaleidoskopartiger, mäandernder Blick.

Geboren in Braunschweig, lebt und arbeitet CHRISTINE SCHULZ in Garbolzum und Berlin. Sie hat an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig bei Prof. John M. Armleder, Prof. Birgit Hein und Prof. Thomas Virnich studiert und als diplomierte Meisterschülerin abgeschlossen.

Ihre Arbeiten werden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, u. a. im Kölnischen Kunstverein, in den Kunstvereinen Hannover, Leverkusen Schloss Morsbroich und Wolfenbüttel sowie im Kunstmuseum Bochum und in der Kunsthalle Düsseldorf.

Arbeiten von Christine Schulz befinden sich in bedeutenden Sammlungen, wie der Sammlung Goetz in München, der Sammlung des ZKM in Karlsruhe und in den Kunstsammlungen Chemnitz.

 

www.christineschulz.net