Stefan Fahrnländer

Sind es inhaltlich Themen um Heimat, Vertreibung und klimatische Veränderungen, die Stefan Fahrnländers Werk immer wieder umkreist und befragt, so ist Intermedialität zwischen traditionellen handwerklichen Künsten und digitalen Techniken des Arbeitsprozesses die Wahl der Mittel. In den klassischen künstlerischen Techniken beginnend und seit vielen Jahren mit digitalen Medien arbeitend, z. B. Zeichnung mit Kohle auf Papier und dem Wechsel zum digitalen Tablet und dessen „Kohle auf Papier“, ist dies für ihn Kopplung und Bruch in einem und eröffnet neue vielgestaltige Möglichkeiten. Daraus ergeben sich neue Fragen. Was ist Original, was Reproduktion? Sind solche Klassifizierungen in der Auseinandersetzung und Nutzung digitaler Medien zeitgemäß, belegbar, relevant?

Das für Schloss Biesdorf geschaffene umfangreiche Tableau „Heimsuchung“ aus unterschiedlich großen Zeichnungen zum einen und einer mit Zeichnungen begleiteten Skulptur, welche sich mit Positionsmarken im Uferlosen beschäftigen, beinhaltet aktuelle Fragen zu Flucht und Vertreibung, zum Klimawandel und dem Anstieg des Meeresspiegels.

STEFAN FAHRNLÄNDER wurde 1959 in Dresden geboren, nach einer Lehre in der Stahlgießerei Rothensee arbeitet er bis 1988 in der Friedensbewegung der DDR – es folgen Ausbürgerung und Übersiedlung nach Westberlin. Von 1992-97 studiert er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und schließt sie als diplomierter Meisterschüler bei Ralf Kerbach ab. Nach Arbeits­stipendium Worpswede, 1994, der Gestaltung des Restaurants „Modellhut“, Berlin, 1995, Siemens fördert junge Kunst, München; dem Sächsischen Landesstipendium, 1996, und der Gestaltung verschiedener Berliner Lokalitäten, erfolgt 2001 die umfassende Gestaltung des Restaurants „Stadtpfeiffer“ im Leipziger Gewandhaus. Es folgen 2002 der KUBO Kunstpreis für Fotografie, Bremen und 2004 ein Wandbild für Berlin-Hellersdorf. Nach dem Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, 2007 Beginn des Seezeichen-Projektes / Themen zu Umwelt und Heimat. 2012 Ausstellung im Umweltbundesamt/Dessau, 2008-18 Lehrauftrag für 3D-Visualisierung und Freie Malerei an der Europäischen Kunstakademie Trier. In den Jahren 2010-17 erhält er u. a. Förderungen vom Freistaat Thüringen, der Sparkasse Mittelthüringen, der Th.-Leitfeld-Stiftung Ahlen, der Landesbank Hessen-Thüringen und dem Land Rheinland-Pfalz. 2018/19 ist er Gast der Villa Romana, Florenz. 2020 Projektförderung der Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst. Seit 2020 Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Stefan Fahrnländer lebt und arbeitet in Berlin.

Seine Arbeiten finden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen wie Allianz AG Berlin/ München, AXA AG/Köln, Commerzbank AG/Frankfurt/Main, Deutsche Telekom AG/Bonn, Hypovereinsbank AG/München, Landesbank Baden-Württemberg LBBW/Stuttgart, Siemens AG/München, Sammlung der Landesbank Berlin, Sammlung Frenzel/Pulsnitz

 

www.fahrnlaender.com