Bernd Schlothauer, der in seiner fast 50-jährigen künstlerischen Praxis diverse Wege beschritten und Strategien getestet hat, bezeichnet sich selbst als „oszillierenden Künstler“. Seine Werkperspektive gleicht einem Pendeln zwischen ästhetischen Möglichkeiten und Ausdrucksformen, wobei sein Augenmerk seit 2016 der Malerei in ihrer ganzen Breite gilt.
Er ist ein Vertreter der unerschrockenen Spezies des nach entgrenzender Selbstverwirklichung suchenden Mannes, getrieben von einer Leidenschaft, der er viele Bereiche des Alltäglichen unterordnet. Seine Mission lautet: „Was sich mir aufdrängt, muss ich bearbeiten!“ Was für ihn nicht heißt, dass es irgendein Bekenntnis seinerseits zu irgendetwas gäbe.
Seine Bildsprache ist wie eine Einstiegsluke in ein Dazwischen – hier die Pinselführung, die auf ein Formenpuzzle orientiert ist, dort der warme Lyrismus der Farbe. Wenn sich beides überlagert, berichten die Bilder von Abwarten (Greta Thunberg mit Trillerpfeife, 2022), Innenschau (Meine Mutter mit mir und meinem Bruder 1955, 2023) und Ratlosigkeit (Mahnmal, 2023, Schälung, 2021, Balance, 2023).