Heidrun Holzfeind

„never neverland“
3-Kanal-Videoinstallation, 2014

East Jesus, HD Video, 18 min, 2014
Momoland, HD Video, 20 min, 2014
Pachamama, HD Video, 20 min, 2014

Das ist der einzige Weg, sagen wir. Aber es gibt so viele Wege, wie wir Radien von einem Mittelpunkt aus ziehen können.
(Henry David Thoreau, Walden, 1854)

 

never neverland besteht aus drei unabhängigen Videos über Mikrogemeinschaften in Kalifornien, Österreich und Slowenien, die als radikale Alternative zum westlichen neoliberalen Lebensstil Modelle des Social Sharing entwickelt haben.

East Jesus, Momoland und Pachamama erzählen durch die Gegenüberstellung von Interviews und Aufnahmen vom Alltag in den Communities von den individuellen Erfahrungen derjenigen, die sich dem Großstadtleben sowie dem Gewinnstreben entschieden widersetzen und nach einer Kultur des Teilens und der Empathie streben, die einen größeren Raum für persönliche Ausdrucksfreiheit und Entwicklung eröffnet. Neue Beziehungen zwischen Mensch, Zeit und Natur sowie ein ökologischer und nachhaltiger Lebensstil verbinden sich in einem sozialen Experiment, das eine Brücke zwischen einer Strategie pragmatischer Selbstversorgung und einem umfassenden politischen Ideal von Selbstentfaltung und Kollektivismus schlägt. Heidrun Holzfeind stellt in ihrer Arbeit Fragen nach der Art von Freiheit, die in einer Entscheidung für einen alternativen Lebensstil und gegen eine Lebensform, die von dem globalen System des neoliberalen Kapitalismus gelenkt wird, liegt und fragt, ob es wirklich möglich ist, solch einem System zu entfliehen.

In Anlehnung an die Ausdrucksweise des amerikanischen Soziologen Erik Olin Wright konzentriert sich never neverland auf reale Utopien, gemeinsame Bestrebungen, um Leitlinien und Grundprinzipien für einen gesellschaftlichen Wandel im Bereich des Alltagslebens zu formulieren.

 

Die Künstlerin und Filmemacherin Heidrun Holzfeind wurde in Österreich geboren und lebt in Berlin. Ihre Arbeiten hinterfragen immanente architektonische und soziale Utopien und ergründen Beziehungen zwischen Geschichte und Identität in individuellen Geschichten und politischen Narrativen der Gegenwart.

Ihre Arbeiten waren u. a. in Vita Kuben, Umeå (2020), Secession Vienna (2019), Kunstraum Lakeside, Klagenfurt (2017), OK Centrum Linz (2012); Artists Space Project Room, New York (2005) und MUCA, Mexico City (2005) zu sehen.

Heidrun Holzfeinds filmische Arbeiten sind regelmäßig auf der ganzen Welt zu Gast und wurden am MOMA, NYC, im Kunstverein München, dem Goethe Institut Izmir, dem Filmmuseum Budapest und dem Video Art Center Tokyo sowie auf Festivals in Kanada, Japan, Österreich, Polen, den Niederlanden und Deutschland gezeigt. 2011 erhielt sie den Österreichischen Kamerapreis für zeitgenössische Fotografie und 2014 den Förderpreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol. Auch gibt es mehrere Veröffentlichungen von ihr.

 

www.heidrunholzfeind.com