Timm Ulrichs

„Wert-Papier“
Offsetdruck 5-farbig, 1968/97

 

Die abgebildete Schreibmaschine hat Timm Ulrichs von seiner Mutter geerbt. Seit nunmehr 60 Jahren schreibt er darauf und nutzt sie auch heute noch. Seine Mutter kaufte sich sie sich in den 30er Jahren, als sie von Guben nach Berlin ging, um ihren Lebensunterhalt als Stenotypistin zu verdienen. Auf der Tastatur, die nach sprachstylistischen Erwägungen konzipiert wurde und sich ergonomisch den Fingerkuppen anpasst, ist das Wort „Wert“ als das längste Wort erkennbar. Dieses hat Ulrichs in seiner Arbeit herausgestellt und in Gold hervorgehoben.

 

Timm Ulrichs, geboren in Berlin, studierte Architektur an der Technischen Hochschule Hannover. 1961 gründete er die „Werbezentrale für Totalkunst & Banalismus“. Bis 2005 war er Professor an der Kunstakademie in Münster. Für seine Arbeiten erhielt er mehrere Preise und Auszeichnungen. Er lebt und arbeitet in Berlin und Hannover.

Ulrichs gilt als einer der einflussreichsten deutschen Konzept- und Aktionskünstler. Ohne einen bestimmten Stil zu prägen, arbeitete er in einer Vielzahl von Medien, darunter Skulptur, Installation, Performance, Video, Fotografie und konkrete Poesie.

Generell ist für Timm Ulrichs heterogenes Werk typisch, dass er in seinen Arbeiten die Themen und Anliegen seiner Zeit aufgreift, sie aber in einer Weise thematisiert, dass sie auch heute noch bemerkenswert aktuell sind. In seinen Arbeiten nimmt er oft künstlerische Strömungen vorweg, die sich erst viel später etablieren, und er hat verschiedene innovative Ansätze, Themen und Konzepte eingeführt.