Aktuelle Ausstellungen

Hidden Layers

Ausstellung vom 26.06.2023 bis 06.10.2023 // Vernissage am 25.06.2023 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Arbeiten von Dorit Bearach, Agathe Böttcher, Brigitte Fugmann, Reinhard Jacob, Konrad Knebel, Josef Nowinka, Thomas J. Richter, Bernd Schlothauer, Hannelore Teutsch und Heidi Lamira Woitinek. Kuratiert von Christoph Tannert

Die Ausstellung „Hidden Layers“, kuratiert von Christoph Tannert, präsentiert 10 vereinzelte Progressive aus Berlin, fünf Künstlerinnen und fünf Künstler – alle in vorgerücktem Alter. Brigitte Fugmann und Josef Nowinka bereits verstorben.

Mit der Einrichtung dieser Ausstellung könnte zumindest die Rezeptionszeit ihrer Werke ein Stück weit verlängert werden. Sind sie doch allesamt Stabilitätsfaktoren in vielfach übersehenen, wenn nicht gar „verborgenen Schichten“ (hidden layers), die aufgrund ihrer bewahrenswerten Solidität im jeweiligen Kunstsegment dem Inbegriff der Untergrabung gängiger Standards des heutigen „common sense“ entsprechen.

Sie alle waren bzw. sind sich sicher, dass das Defizitäre, auch der Mangel an offen zirkulierenden Ressourcen des Geistigen wie an Werteorientierung, in der Zukunft eine größere Bedeutung in Kunst und Gesellschaft haben wird, als wir das in den vergangenen Jahrzehnten gewohnt waren. Zwangsläufig werden dadurch Präzision der Aussage und ästhetische Pointierung noch wichtiger. Dieser Geist des Solitären ringt in „betäubter Zeit“ (Schlothauer) darum, gänzlich pathosfrei zu formulieren, nachhaltig, das Fragile schützend, von Erwartung geprägt, kaum von Erfüllung.

So subtil aber kann nur denken und leben, wer klare Orientierungen hat bzw. hatte. Nicht optimistische Strategien, die Effizienzgewinne regelmäßig durch Mehrverbräuche aufzehren, sind angebracht, sondern eine gründliche Umkehr des Menschen in Demut vor der Natur.

Diese künstlerischen Positionen sind belastbar, sie sind das Gegenteil der Verschwendung von Sinn und Sinnlichkeit. Sie zeigen sich als von zeitgeistigen Gimmicks freie Positionen im Aufbäumen gegen die neuerliche Ideologisierung des gesellschaftlichen Lebens und in der Beharrung auf intellektueller Wachheit und Stetigkeit.

Es handelt sich in dieser Ausstellung insofern um im besten Sinne Ich-konzentrierte künstlerische Aussagen, viel zu wenig gezeigt oder sogar vergessen, die kontrastiert werden durch die Wegwerfgesellschaft, aber nicht etwa durch die Konkurrenz zu medialen Entwicklungen. Im Gegenteil, diese Kunst lässt ahnen, dass Verwertungsinteressen und Geschmackswandel die Zeit niemals stillstehen lassen Die Auftritte und Ansagen der selbsternannten Häuptlinge der Propaganda- wie der Unterhaltungsindustrie nahmen bzw. nehmen sie schulterzuckend zur Kenntnis. Ihre Werke sind dem Schönen verpflichtet, sind Ausdruck der Arbeit an der Form, aber anti-hysterisch gepolt. In ihnen lebt die Hoffnung, dass vieles auch ganz anders werden kann, bevor es katastrophal endet. Denn dass es so kommt, ist gewiss.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Die Ausstellung wurde gefördert durch den Fonds Ausstellungsvergütung und den Ausstellungsfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

Die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung

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Alle Texte: Christoph Tannert

 

RESIDENZPFLICHT I-X

Ausstellung vom 26.06.2023 bis 06.10.2023 // Vernissage am 25.06.2023 von 18:00 bis 21:00 Uhr // Podiumsgespräch am 06.10.2023 um 16:00 Uhr mit Britta Schubert, Benno Hinkes, Mehran Behrouzfaghani, Sebastian Acker, Kati Gausmann, Ricarda Mieth. Moderation Stefka Ammon

Arbeiten von Sebastian Acker, Claudio Beorchia, Andreea Chirica, Jorn Ebner, Albrecht Fersch, Manaf Halbouni, Pascal Mayet, Benedikt Stoll, Patrick Timm. Ein Projekt der Künstlerinnengruppe msk7 (Mona Babl, Kati Gausmann, Ricarda Mieth, Anja Sonnenburg)

Die Ausstellung RESIDENZPFLICHT I-X versammelt Werke der Künstler*innen, die 2019 und 2022 als Artist-in-Residence nacheinander an 10 neugebauten Modularen Flüchtlingsunterkünften in Berlin gelebt und gearbeitet haben.

Die eingeladenen Künstler*innen waren jeweils für 4 Wochen in einem mobilen Wohnatelier untergebracht, das mit jeder Residenz den Standort wechselte und an jeder der 10 Unterkünfte für Geflüchtete zentral platziert wurde. Ziel von RESIDENZPFLICHT war es, die in sich geschlossenen Unterkünfte temporär für Ansätze und Entwicklungen zeitgenössischer Kunst zu öffnen.

Die Bandbreite der künstlerischen Projekte reichte von temporären skulpturalen Installationen, Aufzeichnungen im Graphic-Novel-Format über ein poetisches Musikstück, Recherchen zum Thema Nichts, einem partizipatorischen Angebot für Filmaufnahmen vor einem Green Screen bis zur Etablierung einer temporären Poststelle mit persönlicher Briefzustellung bis in den Iran.

Die Ausstellung RESIDENZPFLICHT I-X führt diese vielfältigen künstlerischen Herangehensweisen der Stipendiat*innen zusammen und gibt Einblick in die unterschiedlichen Erfahrungen während der Aufenthalte. Während der Residenz entstandene Werke werden ebenso zu sehen sein wie künstlerische Arbeiten, die nach der Erfahrung des Aufenthalts entwickelt wurden. Das mobile gelbe Wohnatelier, in dem die Künstler*innen während ihrer Aufenthalte gelebt und gearbeitet haben, wird während der Ausstellung im Park am Schloss Biesdorf stehen.

Die je vierwöchigen Aufenthalte wurden von den Stipendiat*innen als sehr intensiv beschrieben und waren bestimmt von einer stetigen Auseinandersetzung mit Themen wie Fremdheit, Beobachtet werden und Beobachter*in sein. Im Podiumsgespräch zur Finissage der Ausstellung wird das Anliegen des Programms und die Erfahrungen der Beteiligten aus verschiedenen Perspektiven diskutiert und kritisch befragt.

Das Projekt RESIDENZPFLICHT erhielt 2018 den 2. Preis und die Realisierungsempfehlung im berlinweit offenen Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge, ausgelobt durch das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, beauftragt von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (Abteilung V) in Abstimmung mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten. RESIDENZPFLICHT wurde finanziert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.

Die Ausstellung wurde gefördert durch den Fonds Ausstellungsvergütung und den Ausstellungsfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

5 Jahre Labor M – Kunstvermittlung im Schloss Biesdorf. Eine Dokumentation.

Ausstellung vom 26.06.2023 bis 06.10.2023 // Vernissage am 25.06.2023 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Die Ausstellung blickt zurück auf fünf Jahre Kunstvermittlung im Schloss Biesdorf. Unter dem Label Labor M werden ausstellungsbegleitend Zugänge zur zeitgenössischen Kunst im Rahmen verschiedener Formate angeboten. Hierzu gehören künstlerisch-praktische Projekte für Schulen, aber auch Workshops, Führungen und andere Veranstaltungen für Menschen jeden Alters.

Projektleitung: Fenia Franz, Laura Braun

 

Die Bilder der Ausstellung.

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