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Ausstellung vom 26.02.2023 bis 11.06.2023 // Vernissage am 26.02.2023 von 18:00 bis 21:00 Uhr
Arbeiten von Clemens Behr, Yvon Chabrowski, Margret Eicher, Andreas Fasbender, Jürgen Gerhard, Thomas Heidolph, Isabel Kerkermeier, Mischa Leinkauf, Miriam Lenk, Michael H. Rohde, Bodo Rott, Hansjörg Schneider, Julia Ziegler und Rolf Xago Schröder
Die Ausstellung „Point of view(s) – Blick und Richtung“ zeigt in elf zeitgenössischen künstlerischen Positionen diverse Ansichten, Standpunkte, Perspektiven und Blickrichtungen – sowohl in ästhetischen als auch in soziopolitischen Hinsichten. Die Arbeiten der Künstler Jürgen Gerhard, Thomas Heidolph und Rolf Xago Schröder, Leihgaben aus dem Kunstarchiv Beeskow (Museum Utopie und Alltag – Alltagskultur und Kunst aus der DDR), erweitern die Thematik der Ausstellung mit Werken aus der jüngeren Vergangenheit.
Der Ausstellungstitel spielt mit Mehrdeutigkeiten, neben der optischen Anspielung geht es auch um künstlerische Sichtweisen, die eine Teilnahme an einem Wechselspiel zwischen sinnlichen und mentalen Erfahrungen ermöglichen. Die präsentierten Werke beleuchten verschiedene Themenfelder, loten visuelle Darstellungsmöglichkeiten aus oder erfahren eine spezielle Inszenierung. Präsentiert werden Installationen, Skulpturen, Malerei, Papierarbeiten, Textilarbeiten, sowie Video- und Fotoarbeiten.
Kuratiert von Katia Hermann und Karin Scheel
Clemens Behr – Multiple Betrachtungswinkel
Clemens Behr verarbeitet in seinen bildhauerischen, abstrakten Arbeiten Material aus dem urbanen Umfeld wie Sperrmüll und aus der Bauindustrie: alte und neue Baustoffe, Holzplatten, Blech, Stangen, Schilder, Karton und vieles mehr. Als Rohstoffe, befreit von ihrer eigentlichen Funktion, werden sie als Teile/Elemente seiner Installationen, Skulpturen, Objekte und Assemblagen verändert, kombiniert und zusammengefügt.
Yvon Chabrowski – Diverse Perspektiven und Narrative von Medienbildern
Yvon Chabrowski beschäftigt sich mit medialen Bildformeln, die sie aus ihrem Kontext herausgelöst. So vermitteln ihre Arbeiten Bewusstsein für die Grammatik und das Eigenleben allgegenwärtiger Medienbilder, die bekannt und ebenso fremd erscheinen. Mit Methoden künstlerischer Recherche und performativen Strategien untersucht Chabrowski zirkulierende Medienbilder im Verhältnis zu Körpern und transformiert diese in raumgreifende Video-Skulpturen, die fotografische, installative und performative Kunst vereinen und verschiedene Perspektiven und Narrative zulassen.
Margret Eicher – Augenmerk auf die digitale Fantasiewelt
Die großformatigen Medientapisserien von Margret Eicher, die sie seit circa 20 Jahren schafft, befinden sich an der Schnittstelle materieller Kunstwerke und dem elektronischen Rauschen des Digitalen. Ihre digitalen Montagen lässt sie in einer digital arbeitenden Jacquardweberei als großformatige Tapisserien fertigen. Das gefundene öffentliche fotografische (Vor-) Bild ist hierbei Ausgangspunkt Eichers Bildsprache.
Andreas Fasbender – Mit Blick des Kindes
Die Malerei von Andreas Fasbender ist offen wie Jazz. Er arbeitet trotz gewisser Strukturierung mit den freien Kräften der Improvisation. Seit 2002 greift er das spezifische kreative Potenzial von Kindern selbst auf, indem er spielerisch gemeinsam mit Kindern sogenannte Kollabs-Bilder schafft: Kollaborationen im Medium der Malerei.
Isabel Kerkermeier – Neue Perspektive auf transformierte Objekte im Raum
Isabel Kerkermeier assembliert Fundstücke zu schwebenden Installationen, die wie Zeichnungen im Raum fungieren. Sie befreien sich als Objekte von dem Voluminösen und entfalten sich umso stärker durch das Volumen des Raumes, den ihre Werke durch Linien, Farben, Spannung, Dynamik und Ausgleich markieren, füllen, und in dem sie sich ausdehnen können.
Mischa Leinkauf – Verborgene Stadtansichten
Die medienübergreifende künstlerische Praxis von Mischa Leinkauf besteht aus performativen Interventionen, Videoarbeiten und Fotografien. Die Grenzbereiche zwischen öffentlichen und zugangsbeschränkten bzw. nicht-öffentlichen Räumen dienen Leinkauf als Orte für seinen künstlerischen Handlungsspielraum.
Miriam Lenk – Fokus auf die weibliche Kraft
Im Mittelpunkt von Miriam Lenks Arbeit steht ein weiblicher Archetyp, groß, laut und mächtig, eine Ikone für Kraft und Vitalität, die aus der Natur hervorgeht – lebenshungrig, dynamisch und aufblühend. Nackt und befreit scheint diese Figur mit Eros verwoben und ist in einer befruchtenden Umgebung wie eine Göttin zentriert.
Michael H. Rohde – Ungewohnte Raumansichten
Michael H. Rohde verwendet das fotografische Medium, um künstlerische Bilder als Fotomontagen oder als Malerei zu schaffen, denn Fotografie ist das Rohmaterial für seine Kompositionen. Rhode sieht sich dabei nicht als Fotograf, sondern als Maler und seine Bilder dienen der Vermittlung für ein starkes Empfinden des anders Sehens, anders Fühlens.
Bodo Rott – Forschen über Darstellung von Raum und Perspektive
Bodo Rott erforscht seit Jahren historische Raumwahrnehmung und Darstellungen von Perspektive und lässt die daraus entstehende Inspiration in seine Leinwände, Papierarbeiten und Objekte fließen. Techniken perspektivischer Illusion und den Gebrauch von optischen Geräten und Projektionsmaschinen kombiniert Bodo Rott mit einer ganz eigenen, aus der Erinnerung gespeisten Ikonografie.
Hansjörg Schneider – Neue Sichtweisen auf Stadt, Architektur und Papier
Papierarchitektur verzeichnet üblicherweise einen bedauerlichen Mangel. Ein Bauwerk wird nicht realisiert, aus welchen Gründen auch immer. Es existiert nur auf dem Papier: Makulatur! Bezogen auf die Arbeiten von Hansjörg Schneider beschreibt Papierarchitektur eine fruchtbare Verbindung zwischen einer gebauten Wirklichkeit und einem ebenso flexiblen wie fragilen Material, das durch Einfärben, Schneiden, Reißen und Kleben eine plakative Qualität annimmt.
Julia Ziegler – Wahrnehmungsmoment Natur
In ihrer Kunst thematisiert Julia Ziegler das Verhältnis von Seherfahrung und Raumerleben, von Illusion und Materialpräsenz und untersucht immer wieder die Beziehung zwischen Form und Zeichen. Ihr konzeptueller Ansatz ist dabei offen für diverse Medien, Techniken und Vorgehensweisen, wie Zeichnung, Malerei, temporäre Arbeiten in situ.
Ausstellung vom 26.02.2023 bis 09.06.2023 // Vernissage am 26.02.2023 von 18:00 bis 21:00 Uhr
Im Erdgeschoss und im Café des Schloss Biesdorf ist eine Einzelausstellung des Berliner Malers Georg Weise zu sehen. Die Motive der Bilder, oft verankert in Kindheits- und Jugenderinnerungen des Künstlers, zeigen junge Männer, oft fast noch Kinder. Verloren stehen sie in Landschaften, die sich der Realität verweigern, dem Betrachter entgleiten und verschwundene Zeiten erahnen lassen. Georg Weises Arbeiten beschreiben eine eigene Welt zwischen Einsamkeit und Verlust, Sehnsucht und bedingungsloser Romantik.